Hallo Zusammen,
Wie der Titel schon andeutet stelle ich heute den „Server & Application Monitor“ vor und führe durch die ersten Schritte.
SAM kümmert sich um physische und virtuelle Server sowie Anwendungen.
Bei der Überwachung von Anwendungen nutzen wir einen Ansatz basierend auf Vorlagen, damit man nicht Ewigkeiten damit verbringen muss Dokumentationen zu lesen und von Anfang an die korrekten Daten überwacht.
Fangen wir erst einmal damit an unsere Infrastruktur zu scannen. Wie das grundsätzlich abläuft hatte ich ja schon hier beschrieben – am 14. Februar!
Heute - fast vier Monate später - fällt mir auf, dass das Valentinstag war…plötzlich bekomme ich Angstschweiß…hatte ich meiner Partnerin ein kleines Geschenk besorgt? Waren wir irgendwo nett essen? Ich muss das unauffällig herausfinden oder besser einfach auf sich beruhen lassen.
Was auch immer! Ich schreibe lieber schnell weiter bevor mir was passiert!
Beim Scanvorgang gibt es zwei Dinge die durch SAM hinzugefügt werden. Zum einen in der Mitte „discovered applications“:
Diese sind immer limitiert auf zwei Dinge, Scheduled Tasks oder AppInsight. AppInsight ist die Bezeichnung für eine recht spezielle Vorlage in der Solarwinds Welt und existiert zurzeit für Exchange, IIS und SQL.
Am Ende des Erkennungsvorgangs kann man dann nach weiteren Anwendungen suchen lassen:
Hier wähle ich zuerst die Maschinen aus auf denen gesucht werden soll:
Dann gibt es eine Übersicht über Anwendungen:
Ich schalte oben von „populär“ auf „Windows“ und wähle eine Handvoll Anwendungen aus von denen ich weiss, dass sie irgendwo laufen:
Rein theoretisch kann ich all meine Server auswählen und alle Anwendungen die in der Liste aufgeführt sind, jedoch wird dies den Erkennungsvorgang gewaltig in die Länge ziehen.
Ich schlage vor kurz einmal gedanklich ein System zu skizzieren und vielleicht nach Standort, Subnet, Aufgabenbereich oder ähnlichem zu sortieren. Meistens weiss man auch ungefähr welche Anwendungen in Betrieb sind und kann diese vorauswählen.
Jetzt brauchen wir natürlich noch Zugangsdaten und könnten hier auch beliebig viele angeben:
Bei mir ging das natürlich schnell:
Aber wie sieht das denn aus, Hilfe!
Grün, gelb, rot. Schauen wir uns erst einmal etwas Grünes an um das Konzept von Vorlagen zu verstehen.
Die einzelnen Elemente sind von uns vorgeschlagen und sind als wichtig für einen DHCP erachtet. Wir nutzen dazu zum einen natürlich unsere Erfahrung, zum anderen Quellen wie – in diesem Falle – msdn und der entsprechenden Doku beim Hersteller.
Die Vorlagen sind also vorgefertigte Masken die automatisch alle relevanten Elemente überwachen um den Aufwand zum Einrichten so gering wie möglich zu halten.
Vorlagen sind aber nicht statisch! Man kann jederzeit zusätzliche Dinge hinzufügen oder andere entfernen, sollten diese in einem speziellen Geschäftsfall keine Rolle spielen.
Wo kommen die Vorlagen her und wie findet man sie? Klickt einfach bei der Übersicht wie unten auf „manage applications“
Dort sind jetzt drei Reiter. Ganz links zeigt uns an, welche Vorlagen gerade in Benutzung sind.
Der in der Mitte zeigt die Vorlagen die sofort bei der Installation verfügbar sind:
226 Anwendungen, das ist nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass die meisten Firmen in der Welt ohnehin immer die gleichen Anwendungen nutzten. Aber da geht noch was! Klickt einmal auf Shared Templates in thwack:
Thwack ist...achso, wir sind hier in thwack und ich spare mir die Erklärung!
Wir sehen hier einen ganzen Haufen Vorlagen. Da die Frage schon ein paar Mal aufgekommen ist: Die Vorlagen hier sind nicht getestet aber recht sicher zu nutzen, da keine Änderungen vorgenommen werden. Wenn wir jedoch sehen, dass eine Vorlage sehr gefragt ist treten wir früher oder später mit dem „Hersteller“ in Kontakt und fragen diesen, ob wir die Vorlage offiziell in SAM aufnehmen können womit diese dann ein unterstützter Teil des Produktes wird.
Manchmal kommt es auch vor, dass wir die entsprechende Person fragen ob sie nicht bei Solarwinds arbeiten möchte.
Wenn ich eine Community-Vorlage testen möchte wähle ich sie einfach aus und importiere – kostenlos:
Genug Theorie für jetzt, lasst uns einmal ein paar der grauen und roten Lampen beseitigen!
Ach Moment, doch noch etwas Theorie! AppInsight – was war das jetzt noch einmal genau? AppInsight ist im Prinzip auch eine Vorlage jedoch geht diese viel tiefer in die Materie ein und ist ziemlich günstig mit einem „one size fits all“ Ansatz. AppInsight SQL überwacht die komplette Instanz bis herunter zum SQLAgent oder Queries, AppInsight Exchange behält die DAG im Auge inklusive sämtlicher Mailboxen, und AppInsight IIS wie hier im Beispiel kontrolliert alle Webseiten und Anwendungspools. Eine Randnotiz: Im Gegensatz zu normalen Vorlagen sind AppInsights statisch und bieten nicht viele Optionen zum Anpassen.
Jetzt aber! Wer noch kein Problem hat – hier kommt eins!
Eine der Webseiten wird als fehlerhaft angezeigt. Klicken wir einmal drauf:
Zu einfach! Der Link erklärt den Grund und was zu tun ist.
Ich entscheide mich für letzteres und zeige damit gleich wie man eine Vorlage editiert, in diesem Fall mit „Edit Thresholds“:
Beim SSL Cert Monitor kann ich einfach auf „Disabled“ wechseln und speichern:
Rein theoretisch gibt es auch noch eine dritte Möglichkeit:
Was auch immer ihr macht wird vermutlich noch ein paar Minuten lang „grau“ aussehen, bis neue Daten zur Verfügung stehen. Das kann man immer etwas beschleunigen mit dem Kollegen „poll now“:
Sehr gut!
Ein IIS fehlt noch. Ich klicke auf Orion und plötzlich erscheint ein Popup:
Habe ich die richtigen Zugangsdaten?
Gut. Bevor ich den Prozess starte einmal kurz auf „Advanced…“, wo genau erklärt wird, welche Schritte automatisch vom Assistenten durchgeführt werden und diese theoretisch auch manuell abgehen kann.
Dieses Fenster wird in manchen Situationen auch bei den anderen AppInsights stehen. In jedem Fall hat man die Auswahl die Automatik alle Schritte durchführen zu lassen oder diese vorab per Hand zu erledigen.
Ich klicke auf „Configure Server“ und sehe etwa zwei Minuten später die folgende Meldung:
Okay, wir können jetzt einfach warten oder die Zeit nutzen und uns die anderen Vorlagen anschauen.
Zuerst wieder meine eigene VM auf der eine SQL Express läuft. Total grau!
Das Problem liegt offensichtlich in einer einzelnen DB:
Grau! Klick:
Ich zeige euch einmal etwas. Geht einen Schritt zurück zu der gesamten Vorlage und klickt oben rechts auf „Edit…“
Hier kann ich jetzt von den Zugangsdaten die wir beim Scan ausgewählt haben umstellen auf beliebige andere und auch SQL Credentials wie vielleicht hier unten:
Das übrigens geht nicht nur bei AppInsights sondern allen Vorlagen.
Bei der anderen SQL kommt eines meiner Lieblingsthemen!
AppInsight beschwert sich hier über den Index:
Im Grunde genommen ist das sinnvoll, zeigt es doch Potential zur Optimierung an und erinnert mich daran den SQLAgent zu nutzen um den Index zu re-organisieren oder neu anzulegen. Das kann ich aber nur so-und-so-oft machen, irgendwann ist die Last in der Relation nicht mehr tragbar.
Also ignoriere ich die Beschwerde über den Index. Ich versuche es zumindest. Aber es ist ja nicht nur grau sondern gerne auch gelb wie oben oder – Gott bewahre – rot!
Dann kommt hier der administrative Holzhammer. Edit Thresholds recht oben und:
Immergrüner Index! Party on!
Doch genug gefixed, werden wir kurz noch einmal aktiv.
Gehen wir einmal davon aus, dass es für unsere aktuelle Anwendung noch keine Vorlage gibt. Weder direkt bei der Installation noch später in der Community. Wann passiert das? Wenn ich etwas nutze, das sonst kein anderer benutzt. Vielleicht habe ich eine selbstgeschriebene Anwendung (gibt es das eigentlich noch?).
In dem Fall klicke ich auf die Einstellungen oben und dann bei den Produkteinstellungen auf SAM
Dort habe ich die Möglichkeit meine eigenen Vorlagen zu erstellen:
Aber wir haben ja schon gelernt: Eine Vorlage besteht aus überwachten Komponenten. Bei einer benutzerdefinierten Vorlage fangen wir also bei Null an und wählen eine Komponente:
Glücklicherweise gibt es auch hier wieder vordefinierte Elemente, die ich einfach auswählen kann:
Insgesamt knapp 49 verschiedene Elemente wobei die populärsten sicherlich Dinge wie ein Prozessmonitor sind. Wenn ich eine bestimmte Komponente anpassen möchte um sie mehrfach zu verwenden gibt es auch dafür wieder einen Assistenten:
Der Wizard bietet Optionen für Windows links:
Und den Rest der freien Welt rechts:
Was auch immer ihr auswählt, es startet den entsprechenden Assistenten Schritt für Schritt.
Eine letzte Sache noch!
Wenn ich in irgendeiner Vorlage auf Edit klicke und dann eine beliebige Komponente auswähle habe ich beim Setzen der Schwellwerte eine kleine Box:
Das ist eine tolle Sache da hier die historischen Daten der überwachten Umgebung zu Rate gezogen werden um individuelle Schwellwerte vorzuschlagen. Es gibt nur ein kleines Problem:
Diese Funktion benötigt mindestens sieben Tage an Daten, bevor die Vorschläge realistisch werden.
Um den SAM abzuschliessen müsste ich jetzt noch über das Überwachen von Serverhardware referieren und vielleicht auch noch in wieweit wir hier in die Virtualisierung hineinschauen.
Aber das kommt in einem späteren Post zu einem späteren Zeitpunkt.
Ich gehe jetzt Blumen kaufen. Einfach so, man weiss ja nie!